Tammo
Lewin (1837) - Frank Modder (1706) 0-1
Vereinsmeisterschaft
(1996)
Mit
dieser Partieveröffentlichung habe ich lange gerungen. Man wird jedoch
beim Nachspielen sehen, dass ich hier kaum in den Verdacht komme, eine
eigene Glanzpartie präsentieren zu wollen. Vielmehr gibt es ein wahres
Fehlerpotpourri. Dies war der Wichtigkeit dieser Partie geschuldet: In
der letzten Runde gespielt brachte sie die Entscheidung über den Vereinsmeister
1996 und wurde zu einem unglaublichen Drama.
Seinerzeit,
1995-1997, war Hermann Koenen der Abonnementmeister. Tammo war einer seiner
Hauptkonkurrenten in jenen Jahren und konnte Hermann auch in allen drei
Turnieren jeweils im direkten Duell besiegen. Aber auch andere Spieler
wie Manfred Gosseling und Frank Hildebrecht mischten munter vorne mit.
Hermann war jeweils auf Schützenhilfe angewiesen (O-Ton: „Irgendjemand
muß mich immer mit durchschleppen.“). In der letzten Runde der 1996er
Meisterschaft waren die Schlepperdienste nun an mir. Hermann hatte in dem
Turnier 1,5 Punkte abgegeben, neben der Niederlage gegen Tammo spielte
er noch Remis gegen Manfred. Tammo hatte nur früh im Turnier einen
vollen Punkt gegen Stephan Slopinski abgegeben, der immer ein schwieriger
Gegner für ihn war, sonst aber alles gewonnen.
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Aus
dem Jahre 1996 (v.l.n.r.): Frank Modder, Tammo Lewin,
Manfred
Gosseling und Reiner Hochmann. Das Foto wurde anlässlich des Rheiderland-Pokals
aufgenommen, leider wurde dabei anscheinend ein Fischobjektiv verwendet.
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Nachdem
Hermann seine letzte Partie des Turniers siegreich bestritten hatte, musste
Tammo nun seinerseits nachlegen. Da er in der Nebenwertung zurücklag,
brauchte er mit Weiß unbedingt einen vollen Punkt, sonst bliebe,
bei Remis oder Verlust, nur Platz zwei. Tammo war, wie in der Januar-Partie
angedeutet, der einzige (ehemalige) Turm-Spieler neben Keno Lübsen,
der es schaffte, die 2000-DWZ-Marke zu knacken. Hier war Tammo sicherlich
auch in der Favoritenrolle mit der besseren Zahl und dem Farbvorteil.
Ziemlich
früh gab es in der folgenden Partie Verwicklungen und ein offenes
Schlagfest. Die Nerven der Spieler wurden äußerst strapaziert
und so gab es von beiden Seiten einige Fehler. Ich gewann einen Bauern
nach einem ersten Austausch von Fehlern, wonach Tammo ein Desperado-Opfer
in meiner Zeitnot brachte, auf das er längere Zeit hingespielt hatte.
Am Ende stand ich auf Gewinn, aber blunderte in hoher Zeitnot Haus und
Hof weg - aber das Drama steuerte unentrinnbar auf seinen Höhepunkt
zu...
Ich
habe es leider nie geschafft, eine Kommentier-Funktion auf dieser Seite
einzurichten, aber im Gästebuch
kann man natürlich auch weiterhin Kommentare abgeben, darum hier nochmal
der Hinweis darauf.
Hinsichtlich
der Mai-Ausgabe ist die Partie noch nicht so ganz klar, vermutlich aber
etwas Nostalgisches aus dem Bereich der Mannschaftskämpfe.
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frank
modder, April 2014
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